Nicht selten ist wegen der Schifffahrt das Ausweichen in den Strom nötig - auch bei erheblich unruhigerem Wasser als auf diesem Bild. Daher ist ein guter Wellenschutz wichtig.
Weiter draußen, aber auch in Kribbennähe kommen solche Wellen auf dem Rhein häufig vor. Diese
hier überlagern sich nicht und bleiben daher deutlich unterhalb der
möglichen Höhe und Steilheit (Bild: Hans-Walter Theiss):
1.a. Flache Standard-Bauform (hier mit leicht erhöhtem Wellenbrecher)
Vorteile: - Als Standardzubehör leicht erhältlich. - Reichen für Wanderfahrten auf dem Rhein i.d.R. aus. Nachteile: - Es passt nur wenig Gepäck darunter. - Wird vom Steuermann eine hohe Welle übersehen oder falsch angefahren, wird das Wasser nicht mehr zu den Seiten weggeleitet. - Die Befestigung ist meist nur durch Aufschieben möglich - eine zusätzliche Sicherung fehlt, so dass bei Zwischenfällen wie Vollschlagen schon manch eine solche Abdeckung verloren gegangen ist. - Die - empfehlenswerte - schwimmfähige Ausführung ist etwas teurer.
Wirkung von Standard-Bug- und Heckabdeckung, aufgenommen auf der Eurega (www.eurega.org) am 02.05.09:
Hier ist die Leistungsgrenze erreicht, da das
Wasser wegen der flachen Bauform nicht von vorneherein zu den Seiten weggeleitet wird.
Eine deutlich höhere Welle würde nahezu ungebremst ins Boot rauschen.
1.b. Erhöhte, strömungsgünstige Bauformen:
Vorteile: - Es passt wesentlich mehr Gepäck darunter. - Drastisch verbesserter Schutz bei vom Fußsteuermann übersehenen, hohen Wellen. - Schneiden elegant durchs Wasser, bremsen weniger als flache Abdeckungen mit Wellenbrecher. - Wählt man sie z.B. in 3/4 Länge mit seitlicher Verlängerung, passt zusätzlich ein großes Gepackstück zwischen Abdeckung und Platz 1. - Könnten in das Design der Boote miteinbezogen werden und daher sehr gut aussehen, z.B. mit Emblem der Vereinsflagge. Nachteile: - Werden von den Bootswerften nicht als Zubehör angeboten, daher in fester Bauform nur ganz selten auf dem Rhein zu sehen (dann mit Rundbogen für maximalen Platz fürs Gepäck).
Bild zum Vergleich der beiden Ausführungen:
Halbe Länge:
Zweidrittel Länge, mit Rundbogen:
Halbe Länge, seitlich verlängert:
Wirkung der (hier noch recht gering) erhöhten Bauform in Verbindung mit einem Seitenschutz (s.u.), am 02.05.09 aufgenommen von Hans-Walter Theiss:
Eine Sekunde später:
Die Leistungsfähigkeit ist ganz erheblich verbessert, da das Wasser zur Seite weggeleitet wird.
Ein Selbstbauvorschlag für Wanderfahrten (halbe Länge, seitlich verlängert, möglichst viel Platz für Gepäck) findet sich hier: Weitere Merkmale. Die Variante ist etwa so wirksam wie eine flache Standard-Abdeckung voller Länge.
Wenn der Seitenschutz richtig ausgeführt ist, verhindert er wirkungsvoll das seitliche Eindringen von Wasser, so lange das Boot Fahrt gegenüber den Wellen macht. Er ist daher auf eine leistungsfähige Bug- und auf eine Heckabdeckung angewiesen.
Er ist nicht nur bei Rheinregatten, sondern gerade auch auf Seen sehr hilfreich und wird im Rudermagazin 07/2009 im Bericht zur Vogalonga 2009 für die Befahrung großer, offener Wasserflächen mit C-Booten empfohlen.
Leider ist mit bislang kein Hersteller bekannt, der einen fertigen, wiederverwendbaren Seitenschutz anbietet.
Bewährte Maße: - Breite: ca. 17 cm - Breite des Spaltes, gemessen zur Bordwand: 1,5 cm (nicht zum Dollbord messen; der Abstand wäre dann zu groß).
Wirkung des Spaltes: - Wasser kann ablaufen. - Von unten hochschießendes Wasser wird durch das seitlich überstehende Dollbord schräg nach außen weggeleitet und verstärkt die Wirkung des Seitenschutzes noch.
Material: - Tesa Packband Nr. 4124, 50 mm breit - es klebt sehr gut und lässt sich rückstandsfrei wieder vom Boot lösen.
Das Packband wird von oben und unten auf ganzer Länge gegeneinander geklebt.
Die Oberfläche muss dazu möglichst trocken sein. Man fängt mit der ersten Bahn auf der Oberseite an und lenkt sie dann auf die Unterseite um. Die Ausleger werden von unten jeweils strömungsgünstig umklebt, d.h. nicht halbkreisförmig, sondern jeweils auf einigen Zentimetern flach auslaufend.
Pro Seite werden vier Bahnen angebracht; die benachbarten Bahnen überlappen sich jeweils um ca. 1 cm.
Wichtig sind die Übergänge zu den Abdeckungen. In den beiden folgenden Bildern sieht man die zur Heckabdeckung, die die Höhe des Wellenbrechers ausnutzen. An den Übergängen ist der Spalt an der Bordwand nicht nötig. Auch hier muss von oben und unten geklebt werden; jetzt mit guter Verbindung zur Bordwand, da an diesen Stellen die tragenden Ausleger wegfallen:
Hier ist der Übergang zur Bugabdeckung zu sehen - und, dass der Spalt teilweise etwas zu breit ausgeführt ist. Dadurch bedingt wird von unten hochschießendes Wasser durch das Dollbord weniger gut schräg nach außen weggeleitet (was ja die Wirkung des Seitenschutzes verstärken würde):
Bilder im Abschnitt "2. Seitenschutz": Kirstin Vörkel 2006.